Meditation hat sich vor über 15 Jahren in mein Leben geschlichen. Irgendetwas hat mich daran fasziniert, still zu sitzen, die Gedanken Gedanken sein zu lassen und weiter zu atmen.

Bis heute hat mich dies nicht losgelassen. Zuerst im Rahmen christlicher Kontemplation, dann buddhistischer Meditation und nun im weiten Feld der Achtsamkeitsmeditation.

Hier mag ich besonders die Weite und Offenheit für alle Menschen, unabhängig von Religion und Glauben. Denn wer atmen kann, kann auch meditieren.

Achtsam durchs Leben zu gehen ist für mich nicht nur eine entspannende Beschäftigung nebenbei. Es hilft mir sowohl mit den großen Herausforderungen des Lebens umzugehen, als auch die kleinen Schönheiten des Alltags nicht aus dem Blick zu verlieren.

Und dabei hat es mir besonders das Selbstmitgefühl angetan. Als ich das erste Mal in einem Podcast gehört habe, dass man einen wohlwollenden Umgang mit sich selbst lernen kann, war ich irritiert und neugierig.

Härte war der Standard, verletzende Kommentare mir selbst gegenüber normal. Aber dass das gar nicht so sein muss?! Das war aufregend und neu. Und hat mich auf eine Entdeckungsreise geschickt, mich selbst neu zu sehen. Jeden Tag entdecke ich neue Ecken in meinem Leben, in denen ich freundlicher mit mir umgehen kann.

Und dann bin auch noch Controllingbetriebswirt. Eine andere Welt, in der ich Planzahlen definiere, Daten analysiere und Abweichungen messe. Ich mag es, die Realität in Excel-Tabellen abzubilden und mitzuhelfen, ein Unternehmen damit erfolgreich zu steuern.

Ein weiter Spagat zwischen Achtsamkeitslehrer und Controller? Irgendwie ja, irgendwie nein. Achtsamkeit findet im Leben statt. Im Umgang mit Kolleginnen und Kollegen, im Umgang mit meinen Misserfolgen, im Umgang mit mir. Ich kenne die Herausforderungen im Arbeitsalltag und wie schwierig es ist, Aufgaben zu erledigen, mit Stress umzugehen und seine eigenen Bedürfnisse dabei nicht aus dem Blick zu verlieren.